Viktoria Schulte steht unmittelbar vor ihren letzten Prüfungen zum Gesellenbrief – denn sie wusste vor drei Jahren schon ganz genau, was sie wollte: Anlagenmechanikerin werden!
Eine Ausbildung im SHK-Handwerk? „Ja, als junge Frau bekomme ich da schon manchmal von außen ein paar fragende Blicke mehr als in einem anderen Beruf“, sagt die gebürtige Hammerin. „Doch daran habe ich mich schnell gewöhnt.“ Auch für ihren Ausbildungsbetrieb „Fischer Bad- und Heiztechnik GmbH & Co. KG“ war sie vor drei Jahren die allererste gewerbliche Auszubildende.
Alles andere als gewöhnlich ist es heute immer noch, wenn Mädchen und Frauen ihren Traumberuf in einem (klassischen) Männerhandwerk erlernen. Immerhin: Rund 20% aller angehenden Gesellinnen und Gesellen jedes Jahrganges (über alle Handwerksberuf gesehen) sind weiblich, „doch das darf gern noch viel mehr werden,“ kommentiert Viktoria Schulte und appelliert: „Mädchen, zeigt Euren Mut, denn: Ihr schafft das!“ Sie selbst ist handwerklich „familiär vorbelastet“: Vater und Bruder arbeiten in derselben Branche. Den Auslöser zum Berufswunsch gab ein dreiwöchiges Praktikum, einige anschließende Ferienjobs rundeten ihre Vorerfahrungen ab. Auch ihr privates Engagement bei der freiwilligen Feuerwehr passt ins Bild der jungen Handwerkerin.
Ihr Gewerk werde leider allzu oft immer noch als „Gas, Wasser, Schei…“ tituliert. Rückblickend auf ihre eigenen Erlebnisse während der Ausbildung hat die junge Frau dieses Schlagwort treffender umformuliert: „Gas, Wasser, schöne Bäder!“ Und wenn es doch mal für sie allein körperlich zu schwer wird (weil beispielsweise neue Heißwasser-Tanks in den Keller gewuchtet werden müssen), dann ist teamwork bei Firma Fischer überhaupt keine Frage. „Schließlich müssen auch die männlichen Kollegen an ihren Rücken denken, der ja noch ein paar Jahre oder Jahrzehnte funktionieren soll!“
Gefragt, was ihr an ihrem Beruf vor allem gefällt, kommt die Antwort ganz schnell: „Die Vielseitigkeit und Abwechslung – das hier ist ja zum Glück kein Fließband-Job, und jede Heizungsanlage -gerade bei Privatkunden- hält wieder andere Herausforderungen bereit. Da kann man immer eigene Erfahrungen, Wissen und Ideen einbringen!“ Und kaum zu glauben, aber: „Kunden und auch Kollegen freuen sich über Frauen am Kessel, die was können!“
So wie Viktoria Schulte, die auch nach Abschlussprüfung und Gesellenbrief weiterhin bei Fischer arbeiten wird. Nächstes Ziel: „Vielleicht die Weiterbildung zur Kundendienst-Technikerin? Denn der Kontakt zum Kunden – das mag ich besonders."
Hilfreiche Links:
www.zdh.de
Deutsche Handwerkszeitung
Digitale roadshow "Meine Zukunft: Chefin im Handwerk"
Zeitschrift "handfest" - online
Unternehmerfrauen im Handwerk
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