Das Stärken-Navi für Jugendliche
Unter der Schirmherrschaft von Detlef Schönberger (Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe) läuft im zwölften Jahr -aber zum 13. Male hintereinander!- im Kreis Soest das erfolgreiche Projekt zur Berufsorientierung und Lebensplanung für Sekundar-, Gesamt-, Real-, Haupt- und Förderschulen. Vom 13. - 22. November 2018 entdecken rund 1.450 Schülerinnen und Schüler aus 22 Schulen der 7. und 8. Klassen im Kreis Soest spielerisch ihre Stärken und verbinden diese mit für sie passenden Berufsfeldern; rund 80 "Reisebegleiter" stehen den Jugendlichen im Parcours zur Seite.
„komm auf Tour – meine Stärken, meine Zukunft“ ist ein Angebot des Kreises Soest, der Agentur für Arbeit Meschede-Soest, der Schulträger des Kreises Soest sowie diverser Sponsoren und findet -schon traditionell- im Soester "Haus des Handwerks" statt.
„Ich hätte nicht gedacht, dass ich auch diese Stärken habe“, zeigt sich der 14-jährige Lukas (Name geändert) überrascht. Von anderen eine Rückmeldung zu den eigenen Stärken zu bekommen und sich auch selbst einzuschätzen, das ist die zentrale Aufgabe im Erlebnisparcours „komm auf Tour – meine Stärken, meine Zukunft“. Zwei Stunden lang sind die Jugendlichen eingeladen, an vier Erlebnis-Stationen die für sie spannendsten Aufgaben auszuwählen. Und so repariert Marie mit Yasemin und Jannik (Namen geändert) in der Station „sturmfreie Bude“ den Küchenabfluss und bringen das Bett in Ordnung während auf der „Bühne“ die spontan improvisierte Szene „Ein starkes Team“ läuft. Im „Labyrinth“ versuchen derweil zwei Jugendliche mit verbundenen Augen ihren eigenen Weg zu finden. Zeitgleich geht es im „Zeittunnel“ um Rollenbilder von Frauen und Männern und Chancengerechtigkeit.
Beim Lösen der Aufgaben sammeln die Jugendlichen bis zu sieben verschiedene Stärken. Zum Abschluss entscheiden sie an spannenden „Stärkeschränken“, welche ihrer Stärken sie am meisten interessiert. Sie erfahren hier auch, welche Tätigkeiten und Berufsfelder zu ihren Stärken passen: Lukas hat sich entschieden, dass er in seinem nächsten Praktikum nicht seine ihm schon bekannte Stärke „Meine Ordnung“, sondern lieber seinen neu entdeckten „tierisch-grünen Daumen“ ausprobieren möchte.
Neben den ersten Schritten zum passenden Beruf geht es bei „komm auf Tour“ auch um das Finden des eigenen Lebenswegs. „Wie will ich später einmal leben - was ist wie möglich?“ ist die Frage, die sich die Jugendlichen im „Zeittunnel“ stellen. „Jeder Mensch hat unterschiedliche Stärken und eigene Lebensträume. Finde heraus, was zu Dir passt und geh Deinen Weg“, lautet die Botschaft, die die Jugendlichen für sich mitnehmen. Für den Fall, dass sie im Leben einmal nicht mehr weiter wissen, entdecken die Jugendlichen am „Hot Spot“, wo sie Hilfe und Unterstützung in ihrer Region bekommen.
Auch die Ansprechpersonen der Jugendlichen sind bei „komm auf Tour“ eingebunden: die Eltern in einem Informationsabend, die Lehrkräfte in einer Fortbildung, Mitarbeitende von Beratungsstellen als Parcoursbegleitungen für die Jugendlichen und die regionalen Akteurinnen und Akteure in die Planung der nächsten Schritte zur Berufsorientierung und Lebensplanung.