Der Bäcker, der ein Zimmermann ist
Was bewegte Anfang der 1970er Jahre wohl einen gestandenen Zimmerermeister, dem Baustoff Holz „Lebewohl“ zu sagen, um stattdessen aus Mehl und Wasser fortan Brote zu backen? Natürlich nur eines: die Liebe! Hans-Joachim Steinhoff (geborener Droste, 3.v.l.) tat dies, nachdem er Bäckermeisterin Annelie Steinhoff (l.) aus Welver kennengelernt hatte.
Aber der Reihe nach! Der heute 78jährige startete seinen beruflichen Weg zunächst im Handwerk und im Betrieb seines Vaters Friedrich Droste – als Zimmermann. Nach auswärtigen Berufserfahrungen, der Rückkehr in das väterliche Unternehmen in Bad Sassendorf und der Bundeswehrzeit legte Hans-Joachim Steinhoff 1968 die Meisterprüfung vor der Handwerkskammer in Bielefeld ab. Er betont: „Wir haben nach dem Krieg den halben Kreis Soest wieder aufgebaut!“ 50 Jahre später gratulierte jetzt Obermeister Friedrich Korte (2.v.r., Zimmerer-Innung Hellweg-Lippe) zu diesem Jubiläum und überreichte -assistiert von Ludger Westermann (Stv. Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe)- die Goldene Meister-Urkunde. „Anders als heute stand es damals nicht so gut um das Zimmerer-Handwerk“, erinnert sich der Jubilar im Gespräch mit Obermeister Korte. Nach der Heirat „schwenkte“ Steinhoff daher um: erst die Lehre bei Schwiegervater Albert, dann später (1978) die nochmalige Meisterprüfung in seinem zweiten Beruf.
Heute -seit 2002 ist Hans-Joachim Steinhoff nach eigenen Worten mit verschmitztem Lächeln „Ren-Tier“- leitet Tochter Karin Steinhoff (2.v.l.) sehr erfolgreich Backstube, Ladenlokale und die jüngst angegliederte Schokoladenmanufaktur. Und der Vater kommt hin und wieder zum Einsatz, wenn etwas defekt ist und schnell gerichtet werden muss. „Sozusagen mein dritter Beruf!“ Und auch das macht er womit? Mit Liebe natürlich!