Lebens-Orientierung in schwierigen Zeiten

Trotz Corona war die 15. „komm auf Tour“-Aktion ein toller Erfolg

Bereits zum 15. Mal fand "komm auf Tour - meine Stärken, meine Zukunft" (ein Projekt zur Stärkenentdeckung, Berufsorientierung und Lebensplanung für Jugendliche ab der siebten und achten Klasse, ihre Eltern und Lehrkräfte) im Haus des Handwerks in Soest statt. Unter strengen Coronaschutz-Hygieneregeln kamen in zwei Wochen dabei rund 1.300 Jugendliche aus 23 Schulen des gesamten Kreises Soest ins "Große Forum" der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe.

Die SINUS-Agentur (Köln) hatte dort einen Rundreise-Parcours aus fünf Stationen aufgebaut: Hier konnten die Schülerinnen und Schüler ihre persönlichen Stärken erkunden. „Die sieben Stärken decken ein breites Spektrum von Interessen und Kompetenzen der Jugendlichen ab“, wie Andrea Bergmann (Kommunale Koordinierungsstelle Übergang-Schule Beruf, Kreis Soest) erläuterte. „Hier entdecken die Schülerinnen und Schüler, ob sie gut reden, rechnen, helfen, handwerken, darstellen, tüfteln oder vielleicht anderes können.“ Dabei machen die erwachsenen „Reisebegleiter“ im Parcours immer deutlich: Alle Stärken sind gleichwertig – und wie die Jugendlichen diese Stärken in der Zukunft ausbauen und im weiteren Leben und in der Berufsorientierung nutzen können. Der begleitende Elternabend fand in diesem Jahr online statt: An über 190 zugeschalteten Geräten nahmen in diesem Jahr so viele Eltern wie noch nie zuvor teil!

„Es war insgesamt gesehen genau die richtige Entscheidung, ‚komm auf Tour‘ trotz Corona doch stattfinden zu lassen“, betonen Andrea Bergmann und ihr Kollege Simon Schmitz. Die Jugendlichen nahmen hochmotiviert an den verschiedenen Stationen am Parcours teil und freuten sich, dass „endlich mal wieder was Schönes passiert“. Für viele war es die erste gemeinsame Präsenzveranstaltung außerhalb von Schule seit dem Wechsel auf eine weiterführende Schule.

Stärkepunkte als Aufkleber gesammelt

„Ich fand es total klasse hier“, erklärte begeistert ein Schüler der Sekundarschule Soest. „Ich wusste, dass ich kreativ bin, aber auf der Bühne konnte ich das den anderen auch beweisen und habe viele Stärkepunkte gesammelt“. Einer anderen Schülerin gefiel besonders die „sturmfreie Bude“. „Mir macht es Spaß, zu organisieren und für Ordnung zu sorgen. Ich möchte später mal in einem Hotel arbeiten“, berichtete sie und zeigte stolz ihre gesammelten Stärkepunkte.

Aus dem Kreis Soest beteiligten sich acht Sekundarschulen, drei Realschulen, eine Hauptschule, drei Gesamtschulen sowie acht Förderschulen. Für Schülerinnen und Schüler, deren Sprachkenntnisse noch nicht ausreichten, standen Dolmetscher zur Verfügung.

„komm auf Tour“ wurde finanziert durch die Bundesagentur für Arbeit sowie die regionalen Sponsoren: Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe (als Gastgeber des Parcours), Sparkasse Soest-Werl, Bildungsregion Kreis Soest, Dr. Arnold-Hueck-Stiftung, Bürgerstiftung Hellweg, Unternehmensverband Westfalen-Mitte, Infineon, Kinderhilfe Ense sowie Schulträger im Kreis Soest. Unterstützung in der Reisebegleitung gab es, neben den regionalen Beratungsstellen und der Berufsberatung, auch dieses Mal wieder von Schülerinnen und Schülern des Beruflichen Gymnasiums des Börde-Berufskollegs und des INI-Berufskollegs.

(Text: Kreis Soest)